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Wissen für das Leben auf der Neuen Erde
 

Mysterium Cygni

Das Geheimnis des Schwans als Symbol der ICH-BIN-PRÄSENZ

Text von Daniela Lupo, erweitert von Nilinfinit

The Text in English is here

Wenn sich Menschen auf dem Planeten Erde in einem physischen Gewand verkörpern, vergessen sie jedesmal, wer sie sind, woher sie kommen und was Sinn, Zweck und Ziel ihres Aufenthaltes sind. Dies wird Schleier des Vergessens oder Amnesie genannt. Die Menschen glauben deshalb, sie seien einsame Einzelkämpfer, getrennt von allen und allem.

Sie identifizieren sich mit ihrem physischen Körper, mit den fünf Sinnen und mit dem darin verankerten Gemüt – dem Fühlen und Denken. Wenn sie sterben, scheint dies alles für immer zu vergehen.

So erscheint der einzige Sinn und Zweck des Lebens darin zu bestehen, mühevoll und beladen all die Pflichten zu erfüllen, die ''das Leben'' ihnen auflädt. Sie lassen sich ausnutzen, klein machen und als Sünder verdammen. Das Sklavendasein wird zum Selbstzweck.

Viele Menschen ahnen trotzdem im Laufe des Lebens – meist durch herbe Schicksalsschläge ausgelöst – dass es mehr geben muss. Sie spüren eine innere Instanz, die ihr gesamtes Sein – Handeln, Fühlen, Denken – ständig beobachtet.

Diese innere Instanz ist unter vielen Namen bekannt – Seele, Höheres Selbst, Ich-Bin-Präsenz etc. Sie ist Essenz, Wesenskern wie Ursache der sichtbaren menschlichen Hülle. Symbol für diese Seele ist vor allem der Schwan.

In der Philosophie Platons beruht wahres Wissen auf der Erinnerung der Ideen, die der Seele in ihrer eigenen höheren Ebene vor ihrem Eintritt in den physischen Körper bereits bekannt sind.

Alles Wissen, das wir für ein gewinnbringendes Leben brauchen, ruht bereits in unserer Seele. Die Erfahrung einer Inkarnation auf Erden - in der von den Sinnen begreifbaren Welt – löst einen Vorgang des Erinnerns aus, der Anamnese genannt wird. Diese Anamnese löst die überaus schädliche und entwicklungshemmende Amnesie auf.

Diese Erinnerung wird angeregt, wenn wir sinnliche Objekte wahrnehmen und gefühlsschwangere Geschehnisse erleben. Diese lassen den Menschen in seinem Verstand jene ewigen Ideen wieder entdecken, die Ursache und Ursprung der physischen Welt sind.

Das Konzept der Anamnese war bereits in der orphisch-pythagoreischen philosophischen Auffasssung vorhanden und wurde von Platon übernommen. In seinem Buch ''Phaidon'' enthüllt er die These von der Unsterblichkeit der Seele.

Wissen entsteht also nicht aus sinnlicher Erfahrung, aus Empirie – wie die Physiker sagen. Die dabei konstruierten sogenannten Fakten sind nur ärmliche Interpretationen unserer stark eingeschränkten Wahrnehmung und haben mit der Wirklichkeit, der Realität herzlich wenig zu tun.

In Ermangelung von Alternativen und aufgrund von allgemeinem Konsens begnügen sich die meisten Menschen jedoch mit diesem verfälschten Schein, sie glauben an den arg beschränkten sogenannten gesunden Menschenverstand wie an die ideologisch verkrüppelten Wissenschaften.

Das sinnliche Begreifen fordert die Menschen jedoch heraus, sich zu erinnern, d. h. in sich selbst zu suchen, was dem Verstand verborgen ist. Auf diese Weise überwinden die Menschen die übliche suggerierte hohle Intellektualität.

Wahres Wissen blitzt auf, wenn sich Menschen intuitiv an das erinnern, was sie als Seelen bereits wissen. Die Persönlichkeit zapft das Gedächtnis unseres höchsten, wesentlichsten Teils an – unserer ICH BIN Präsenz.

Intuition geschieht wie ein Blitz und ist eine sehr intime und erhöhte Kommunikation mit unserer ICH BIN Präsenz. Diese ist ständig mit der Quelle verbunden und ermöglicht das Erwachen und Übermitteln des alten Wissens, das nie verlischt.

Letztendlich führt uns die Erinnerung zurück in die Obhut der von Sokrates bekundeten Seele: Der wahre Weise “weiß, dass er (allein auf Grund seines niederen Verstandes) nichts weiß” und verläßt sich deshalb auf die inneren Suche, um sich selbst besser kennenzulernen. Indem er sich dessen wieder gewahr wird, was er bei der Geburt vergessen hat, erlangt er wahres Wissen – das Wissen der Seele.

Dieses Wissen wird als Gnosis bezeichnet. Sie schöpft aus einer Reise nach innen, bei der sie sich an die Gegenwart der ICH BIN-Präsenz erinnert und von ihr geführt wird.

Dieser Prozess des Erinnerns wird von Platon in seinem Dialog ''Menon'' gut beschrieben, in dem er berichtet, wie es Sokrates gelingt, einem Sklaven ohne jeglicher Ausbildung zu helfen, den ''Satz des Pythagoras'' zu verstehen. Trotz der Unwissenheit des Sklaven gelingt es Sokrates mit entsprechenden Fragen, dafür zu sorgen, dass der Sklave die logischen Schritte allein findet, was ihn zum Verständnis von etwas führt, das bereits in ihm selbst vorhanden war.

Diese dialektische Methode des Sokrates (auch bekannt als Maieutik), durch geeignete Fragen den Gesprächspartner dazu zu bringen, die Antworten in sich selbst zu entdecken, ist die Fähigkeit, das Wissen eines jeden (einschließlich des eigenen) ständig in Frage zu stellen und zu ermuntern, die verborgenen Wahrheiten in immer größeren Tiefen zu suchen, ohne bei der offensichtlichen ''Wahrheit'' an der Oberfläche stehen zu bleiben.

Die alles entscheidende intuitive Grunderkenntnis zerstört die Illusion der Trennung und des Einzelkämpfers mit einem Blitz: ''Wir sind nie allein, wir sind eine geeinte Familie, und wenn wir es zulassen, kommen Hilfe, Schutz und Unterstützung aus dem eigenen Inneren ebenso wie aus dem geistigen Kollektiv''.

''In diesen chaotischen Zeiten, in denen völlige Verwirrung herrscht, können sich die Menschen selbst retten, indem sie sich unverzüglich an ihre ICH BIN-Präsenz wenden, an die jedem Menschen innewohnende göttliche Instanz.

Damit sich die Neue Erde, nach der wir uns alle sehnen, so schnell wie möglich in all ihrer Pracht und auf all ihren Ebenen manifestiert, rufen wir die ICH BIN-Präsenz – also unseren eigenen Wesenskern – an. Jeder lädt bewusst seine ICH BIN-Präsenz ein, sich in seinem physischen Körper und seinem Gemüt zu seinem eigenen Wohl und zu dem aller anderen zu entfalten. Wir sind als Familie vereint, als eine einzige ICH BIN-Präsenz, ein einziges Bewusstsein der Einheit.

Das kraftvollste und schönste Symbol der ICH BIN-Präsenz, der Seele, ist der Schwan.

Der Schwan - Italienisch ''il Cigno'' - stammt vom lateinischen Wort ''cygnus'' ab, das wiederum vom griechischen ''kyknos'' abgeleitet werden kann. Das deutsche Wort ''Schwan'' (früher ''Svan'') und der englische ''swan'', stammen von der gleichen Wurzel KAN ab, die der Ursprung des lateinischen Wortes ''cano'' (singen) ist. Der Schwan ist daher etymologisch gesehen der ''Sänger''.

In Platons Dialog ''Phaidon'' erklärt Sokrates, dass der letzte Gesang des Schwans vor seinem physischen Tod die Freude ausdrückt, sich wieder in das Göttliche zu integrieren, von dem der Vogel eine Epiphanie (eine sinnbildliche Erscheinung) war.

Als Schwanengesang bezeichnet man das letzte Werk eines Musikers, eines Dichters oder eines Politikers. Der Ausdruck geht auf einen alten griechischen Mythos zurück, der besagt, dass Schwäne vor ihrem Tode noch einmal mit trauriger, jedoch wunderschöner Stimme ein letztes Lied anstimmen. In einer Fassung dieses Mythos wanderte Kyknos in einem Pappelhain am Ufer des Flusses Eridanus, den Tod seines treuesten Freundes Phaëton betrauernd. Da hatten die Götter Mitleid mit ihm und verwandelten ihn in einen Schwan aus leuchtenden Sternen. Bevor Kyknos aus Trauer über den geliebten Freund starb, sang er auf jene von keinem anderen Gesang an trauriger Schönheit übertroffene Weise.  

Schwäne stehen in enger Beziehung zu den leuchtenden Göttern und sind das Symbol für Weisheit, aufrichtige Liebe, Loyalität zum Partner, Unschuld, Reinheit, Mut und Kraft. Der Schwan wird deshalb auch mit dem heiligen Geist in Verbindung gebracht.

Der Schwan symbolisiert die Fähigkeit, Träume zu interpretieren und stellt die spirituelle Evolution dar; er ist mit dem Wasser, in dem er schwimmt, mit der Luft, in der er fliegt, und mit der Erde, auf der er ruht, verbunden; er stellt jedoch vor allem das Feuer der Sonne dar, aus dem er seine Kraft schöpft, die anderen drei Elemente zu meistern.

Der Schwan stellt die Kommunikation zwischen den Elementen und den verschiedenen Welten dar; er ist der nützliche und heilige Besitzer magischer Kräfte, die mit Musik und Gesang verbunden sind.

Kombiniert mit den therapeutischen Kräften von Sonne und Wasser stellt der Schwan – wie bereits ausgeführt - das innere Licht und die Harmonie des menschlichen Geistes, den göttlichen Funken, seine Seele dar.

Der Flug des Schwans wird mit der Rückkehr der Seele zu ihrer Quelle verglichen. Er stellt den Teil des Menschen dar, der nach dem Guten strebt:  das Beste eines jeden Wesens in Wahrnehmung und Spiritualität.

Im Mittelalter war der Schwan das Emblem der mystischen Kavallerie und vertrat den Ritter, der auf der Suche nach dem Heiligen Gral sein Zuhause verließ.

Vom antiken Griechenland bis nach Asien, vom slawischen und germanischen Volk bis hin zu den Indianern ist der Schwan der makellose Vogel, dessen weiße Farbe, Energie und Anmut ihn zu einer lebendigen Darstellung des Lichts machen.

Er ist ein unzertrennlicher Begleiter des Apollon im antiken Griechenland, während er im Fernen Osten schon immer ein Symbol für Reinheit und Schönheit, Adel und Mut war.

Nach Ansicht der Indianer weiß der Schwan, wie er die Gnade annimmt, die Veränderung schenkt, indem er sich dem göttlichen Plan des Großen Geistes unterwirft und dessen Willen nichts entgegensetzt.

Diese Symbolik spricht im Märchen von Hans Christian Anderson von der Verwandlung des ''hässlichen Entlein'' in einen majestätischen Schwan, damit die Menschen über die Welt der Erscheinungen hinauswachsen und in die Zukunft blicken können. Dieses Märchen erinnert uns an unsere innewohnende Schönheit wie Schöpferkraft (der Seele).

Schwäne wählen ihre Partner für viele Jahre, manchmal auf Lebenszeit und sind deshalb Symbole für Partnerschaft und Liebe. Schwäne beschützen ihre Jungen mit aller Kraft - zuzeiten äußerst heftig - und sind deshalb Symbole für Mutterliebe.

Die Schwanenliebe wird im Hinduismus auf eine Göttliche Ebene angehoben. Shankaracharya - der berühmte Weise der Advaita-Philosophie - hat ein poetisch-spirituelles Mantra-Werk mit dem Titel Saundarya Lahari = Woge der Schönheit geschrieben. In ihm schwimmen die beiden Schwäne HAM und SA gemeinsam im GÖTTLICHEN VERSTAND und leben "vom Honig der Lotusblume des WISSENS.

Hamsa - der Schwan - die Gans - der Kranich - ist das Reittier von Brahma und von Saraswati.

Der Sanskritname für Schwan ist HAMSA.

Hamsa bedeutet ICH BIN DAS.

Dieses DAS = TAT = Alles-DAS-Ist.

TAT TVAM ASI = DAS BIN ICH - die grundsätzliche Erkenntnis der GNOSIS

HAMSA ist das individuelle Bewusstsein, die Ich BIN-PRÄSENZ, die jedoch mit dem Gesamtbewusstsein identisch ist. Alles ist EINS

Die alten indischen Seher - die RISHIS - gaben den Rat, nur das TAT zu erleben, zu erfahren.

Die Welle der ICH BIN-PRÄSENZ verschmilzt mit dem Meer = dem TAT.

Am Verschmelzungspunkt gibt es "nur noch" TAT - und kein ICH BIN mehr.

Wenn ein Mensch das TAT verwirklicht hat, wird er zum Eingeweihten, wird "gesalbt" oder "gekrönt" genannt = Krishna wie Christus - er/sie ist ein Gottverwirklichter.

St. Germain beschreibt die ICH BIN-Präsenz'' folgendermaßen:

''Sie ist das Leben, in all seinen Aktivitäten, die sich überall manifestieren, sie ist ''GOTT IN AKTION'' oder der ''TÄTIGE GOTT''.

Die äonenlange Zeit in der wir gezwungen waren, als Sklaven zu leben, geht jetzt zuende. Damit verschwindet die Illusion der Trennung. Wir erkennen unsere geminsame wahre Natur. Diese natürliche Essenz des Lebens ist Liebe, Frieden, Schönheit, Harmonie und Fülle. Das Leben ist unabhängig von dem, der es verkostet;  es wächst ständig, belebt seine Vollkommenheit immer mehr mit dem Impuls, der ihm innewohnt: mit ''ICH BIN'' die Seele. Mein physischer Körper ist nur vorübergehendes Werkzeug zum Begreifen auf dem Erinnerungsplaneten Erde.

''ICH BIN'' ist die Aktivierung des Lebens. Der erste Ausdruck jedes Individuums, im gesamten Universum, sei es im gesprochenen Wort, sei es im stummem Denken oder Fühlen, ist ''ICH BIN''. Es erkennt seine eigene erhabene Göttlichkeit …das höchste Lebensprinzip, das in jeder Kultur, die es je gegeben hat, angewandt und ausgedrückt wird.

Der erste Ausdruck jeder selbstbewussten Lebensform ist ''ICH BIN''. Das ist mehr als nur ''Ich existiere''. Erst danach, im Kontakt mit den äußeren, falsch bewerteten Tätigkeiten, beginnt sie, etwas zu akzeptieren, was 'ICH BIN' untergeordnet ist, wie es St. Germain ausdrückt.

Und jetzt kommt etwas ganz Wichtiges: immer wenn wir das Wort ICH BIN zu benutzen, um negative und nachteilige Behauptungen zu machen, wie z. B. ich bin krank, ich bin arm, ich bin einsam, verlassen, wütend usw., manifestiert sich in unserer eigenen Welt genau das, was wir nicht wollen, nämlich Armut, Krankheit, Einsamkeit und alles, was eine Verzerrung und ein Missverständnis des wahren Lebens ist.

St. Germain sagt: “Wenn jemand mental mit etwas einverstanden ist, dann gilt es als von ihm akzeptiert.”

Das bedeutet: wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas richten, das nach unserem Urteil positiv oder negativ ist, identifizieren wir uns mit ihm.  Und mit der Kraft unserer Gedanken, die solche Dinge oder Zustände akzeptieren, manifestieren wir diese, weil wir sie in unsere Welt eingeladen haben; dies geschieht unabhängig davon, ob es uns bewusst ist oder nicht.

Aus höherer Sicht gibt es nur zwei Aktivitäten im Leben:

eine innere, die unsere Welt mit dem Plan der Vollkommenheit und Einheit regiert, und

eine äußere, die sich unsere Welt aneignet, wenn allem, was um uns herum geschieht, Bedeutung beigemessen wird   und die uns einhüllt und ablenkt, indem sie uns von uns selbst, von unserem wahren Selbst und damit von unserer ICH BIN-Präsenz wegführt.

Wenn wir uns unserer ICH BIN-Präsenz klar bewusst sind, erkennen wir die Gegenwart Gottes in uns und dass wir eins sind mit Gott, mit jedem Menschen und mit allen Ebenen.

Jeder Atemzug, jede Emotion, jedes Gefühl, jeder Gedanke ist immer und nur ''Gott in Aktion'', der ''tätige Gott''; da der Mensch einen freien Willen hat, kann er jedoch wählen, ob er sich am inneren Gott ausrichtet   oder sich nach außen wendet und die Energie, die in menschlichen Gedanken und Emotionen in die Welt projiziert wird, entsprechend ihrer äußeren Erscheinung interpretiert;  diese ist jedoch nichts anderes als eine irrtümliche menschliche Schöpfung, die durch den falschen Gebrauch seiner göttlichen Kraft verursacht wird.

Kurz: es gibt für die weltlich orientierte Persönlichkeit keine realen Fakten, sondern nur trügerische Interpretationen.

Die ICH BIN Präsenz ist die Flamme Gottes, das Feuer von Allem-DAS-Ist. Seine Gegenwart ist im Herzen aller seiner Kinder verankert; und obwohl sie in einigen nur ein Funke ist, kann sie sich erheben und aufsteigen, um die Große ICH BIN Präsenz zu werden; sie wartet nur darauf, erkannt, erinnert und bewusst eingeladen zu werden, ihren souveränen Platz im Herzen eines jeden Menschen einzunehmen.

Dieser Prozess der Anerkennung und Erinnerung ist natürlich ein ganz persönlicher und intimer. Es liegt an jedem Einzelnen, diesen göttlichen Funken in sich zu entdecken, zu kultivieren, zu nähren und zu vergrößern; für jeden Einzelnen ist dieser Weg individuell, persönlich und verschieden.

Jeder Mensch kann mit diesem göttlichen Teil von sich selbst  im für ihn besten Moment in Berührung kommen. Es gibt keine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort, um mit der ICH BIN-Präsenz in Kontakt zu kommen.

Wenn der Mensch bereit ist, geschieht es – eine Erinnerung taucht auf, und dann geht es darum, diese Gelegenheit zu nutzen und diesen Weg der Entdeckung und Wiedervereinigung mit der ICH BIN-Präsenz zu gehen. Die Illusion der Trennung wird aufgelöst, der Schleier des Vergessens lüftet sich, die erzwungene Amnesie greift nicht mehr. Der Mensch ist kein Sklave mehr sondern ein souveräner Schöpfer seines Lebens.

Die ICH BIN-Präsenz hat es nicht eilig, denn sie liebt uns bedingungslos und niemand drängt sie, mit der Persönlichkeit Kontakt aufzunehmen – wenn der Augenblick kommt, wird diese es sofort erkennen und die freie Wahl haben, diesen Kontakt zu vertiefen und auf die für jeden am besten geeignete Weise zu verstärken.

Deshalb spricht St. Germain von ''der selbstbestimmten Autonomie, die bewusste Kraft der Inneren Göttlichen Gegenwart zu verstehen und bestmöglich zu nutzen''. Dazu ist es notwendig

  • die Intelligenz “ICH BIN” als einzigartige aktive Gegenwart zu erkennen

  • die uneingeschränkte Grenzenlosigkeit der Kraft bei ihrer Nutzung zu beachten und

  • die Tatsache zu sehen, dass Menschen, die freien Willen, freie Wahl und freies Handeln einsetzen, in der Umwelt präzise das erschaffen, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten.

Das bedeutet, dass Gedanken und Emotionen (das Gemüt) die größte Schöpferkraft im Leben und im Universum darstellen.

Georgi Stankov schreibt dazu:

''Im weitesten Sinne ist der Verstand organisierte Energie – er gehört zu Allem-DAS-Ist. In diesem Sinne ist der Verstand eine Teilmenge des kosmischen Geistes. Materie, wahrgenommen als 3D-Raumzeit, ist zwar ebenfalls eine U-Untermenge des Geistes, jedoch relativ unbedeutend. Da die Materie vom Geist erschaffen wird, enthält sie ihn als Element.''

St. Germain schreibt: ''In dem Moment, in dem sich der Einzelne wirklich bewusst ist, dass Denken und Fühlen alles hervorbringen können, was er benötigt, weiß er, dass er für immer von der Notwendigkeit des Reichtums der äußeren Welt frei ist - von allem, was die äußere Welt geben kann.'' Er kann dann auch nicht mehr verführt oder manipuliert werden – alles was er sich wünschen könnte, findet er in sich selbst – wie in seiner Kraft, beliebig zu manifestieren.

Wenn St. Germain über die Kraft des ICH BIN spricht, bedeutet das auch ICH KANN. Dahinter verbirgt sich jedoch nicht eine Haltung wie ''ICH BIN erleuchteter als du, besser als du'', etc. Dies ist eine destruktive, egoistische, trennende und ausschließende Haltung gegenüber anderen Menschen, die nur zur Zerstörung der eigenen und der Fähigkeiten anderer führt.

St. Germain warnt alle mit einer solchen Haltung, dass jede Kritik, Verurteilung, jedes Urteil und jeder Hass nur zu inneren und äußeren Kämpfen und Zerstörungen führen und dass jeder schädliche Gedanke, der an andere geschickt wird, tatsächlich das Leben auf allen Ebenen derer zerstört, die diese Gedanken gesandt haben.

Es ist daher notwendig, die Kraft des Denkens und des Wortes sehr gut zu verstehen und wie man sie in jedem Moment richtig einsetzt. Hier sollten wir uns zuerst an das progressive und kraftvolle Gesetz der Vergebung zu erinnern.

Das Gesetz der Vergebung ist das offene Tor zum Herzen Gottes, es ist der tonale Schlüssel, der Angelpunkt des Universums. Schuld ist zwar ein Konzept der Illusion der Sklaven-Persönlichkeit, trotzdem ist Vergebung notwendig, um dieses Muster aufzulösen.

St. Germain sagt: “ICH BIN das Gesetz der Vergebung und der verzehrenden Flamme jeder disharmonischen Handlung des antrainierten menschlichen Gewissens”.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Mensch, wenn er keine Fürsorge und Achtung vor den Gesetzen des Lebens hat, in der Lage ist, negative Energie durch Gedanken, Emotionen und Worte freizusetzen, welche die edelsten Impulse anderer töten können.

Es gibt nichts Dramatischeres und Tragischeres in der Welt als eine Person, die daran denkt, einen anderen Menschen zu begrenzen; indem er diese destruktiven Gedanken auf eine sensible Person richtet, kann er diese jahrelang einschränken und blockieren. Er schädigt sie sowohl geistig als auch körperlich und verhält sich ihr gegenüber als Energie-Vampir.

Wenn wir von Freiheit für uns selbst sprechen, müssen wir zuerst sicherstellen, dass wir allen anderen die gleiche Freiheit (mental, emotional, spirituell und körperlich) geben.

St. Germain warnt: GIB ANDEREN KEINE RATSCHLÄGE!

''Gott in jedem ist der Einzige, der weiß, was das Beste für jedes Individuum ist.''

Wir müssen kategorisch davon absehen, Urteile zu fällen, die auf persönlichen Vorurteilen in Bezug auf die Aktivitäten eines anderen Menschen beruhen. Verurteilung, Kritik oder übermäßige Neugier auf das Leben anderer, außer, dass Gutes für andere beabsichtigt wird, ist gefährlich für diejenigen, die das höchste Ziel ihrer persönlichen Erleuchtung und ihres nachfolgenden Aufstiegs erreichen wollen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass wir davon absehen sollten, das Böse aufzudecken, denn wenn wir das schlechte und böse Verhalten, welches das Ergebnis einer extravertierten Persönlichkeit ist, nicht anprangern, wird das Spiel der Dunkelheit unterstützt. Aber auch dabei ist eine Loslösung notwendig – man sollte ohne Vorurteile sein, sich an das Gesetz der Vergebung halten und in sich selbst und für alle anderen die Kraft der Liebe und des Mitgefühls anrufen, um die Welt von innen heraus mit GLAUBEN (fides im Sinne von Vertrauen) zu verwandeln.

Das ist die Kraft, die HOFFNUNG (spes) ausstrahlt und siegt, es ist die offene Tür durch den Schleier, hinter dem reine Seelenkraft wirkt.  Es stellt NÄCHSTENLIEBE (caritas) dar, welche die Entschlossenheit ist, das Übel in all seinen Formen zu meiden und nur Gutes zu denken.

Das sind die drei Paulinischen Tugenden – fides, spes, caritas – Glaube, Hoffnung, Liebe.

Sich bewusst der ICH BIN-Präsenz anzuvertrauen, ist der beste Weg, um den gegenwärtigen Paradigmenwechsel zu ermöglichen:

alte Denk- und Handlungsweisen werden losgelassen,

Angst und Wut sind keine täglichen Begleiter mehr

Herz und Verstand vertrauen sich der verwandelnden Energie der Seele an.

Es geht dabei nicht darum, die Körperlichkeit zu transzendieren und in eine höhere Dimension aufzusteigen, in der es keine Probleme mehr gibt.  Es geht vielmehr darum, die Trennung zwischen der antrainierten Persönlichkeit und der Seele zu transzendieren, um ins Einheits-Bewusstsein zu gelangen.

Wir erreichen dies, wenn wir vor allem unsere innere Einheit, das Gleichgewicht und die Harmonie zwischen den Teilen erkennen bzw. uns an unsere ICH BIN-Präsenz erinnern und sie annehmen;

sie ist überall Gott in Aktion – tätige Liebe – symbolisiert durch den Schwan.

Segen für alle

In Liebe

Daniela

https://youtu.be/tcAgCRZJzEg